Herzspuren - Weil Liebe niemals endet.
Meine Geschichte - Von Sonnenschein zu tiefer Dunkelheit
Ich war immer ein Mensch, der das Leben in vollen Zügen genossen hat: stets optimistisch, gut gelaunt und mit dem Motto: „Ich liebe das Leben und das Leben liebt mich.“ Sorgen machte ich mir kaum, mein Lebensgefühl war geprägt von Zuversicht und Leichtigkeit.
Seit Jahren lebe ich glücklich in Hamburg, meine Wurzeln liegen aber in Mecklenburg-Vorpommern. Zu meinen Eltern, insbesondere zu meiner Mutter, habe ich eine besonders enge Beziehung. Gemeinsam freuten wir uns unglaublich auf Titus – mein erstes Kind und ihr sehnsüchtig erwarteter zweiter Enkelsohn.
Meine Schwangerschaft war wunderschön und erfüllend: Ein gemeinsames Fotoshooting und Titus spürbar in meinem Bauch. Die letzten Wochen vor der Geburt verbrachte ich auf der Ostseeinsel Usedom – mit schönen Spaziergängen am Strand und durch den Wald und viel baden im Meer. Meine Eltern waren oft bei uns. Wir alle genossen diese magische Zeit voller Vorfreude auf Titus. Ich war überglücklich.







Der Verlust meines Sohnes Titus – Als meine Welt plötzlich stillstand
Am 03. September 2024, in der 36. Schwangerschaftswoche, kam mein Sohn Titus still per Kaiserschnitt zur Welt. Ein wunderschöner Junge mit 4.190 Gramm und 55 cm Länge – und einer süßen Schnute, die meiner so ähnlich war. Der Schmerz über seinen Verlust ist unbeschreiblich.
Die unerträgliche Stille. Nie seinen ersten Schrei zu hören, ihn nie knuddeln zu können, nie sein Lachen zu erleben oder seine Stimme zu hören – all das hinterlässt eine tiefe Leere in mir. Alles, was danach kam, war einfach nur schrecklich: der Gang ins Krankenhaus mit dickem Bauch und die Rückkehr ohne Baby im Arm. Behördengänge, Gespräche mit dem Bestatter, Telefonate mit der Pathologie, das Warten vor dem Krematorium – all diese Dinge fühlten sich so surreal an.
Er hat doch gerade noch in mir gewohnt. Und jetzt stehen wir, statt vor seiner Wickelkommode, vor seiner Urne.
Besondere Zeichen von Titus – Kleine Wunder, die Hoffnung schenken
An unserem vorletzten Tag am Strand geschah etwas komisches. Ein Schmetterlingspaar begleitete uns intensiv am Strand; einer setzte sich auf meine Hand. Heute bin ich überzeugt: Das war der Moment, als Titus' Herz aufhörte zu schlagen. Ein Moment erfüllt von einer außergewöhnlichen Ruhe und einem Frieden, den ich nie vergessen werde. Ich dachte mir noch, vollkommen überzeugt, jetzt kann nichts mehr passieren - allerdings meinte ich es anders, nicht so!
An seinem eigentlichen Entbindungstermin, dem 30. September 2024, schickte Titus erneut ein Zeichen: Ein Hochdruckgebiet namens „Titus“ genau über dem Ort, an dem wir unsere letzten glücklichen Wochen verbracht hatten. Solche Momente machen mich traurig, aber geben mir auch gleichzeitig Kraft und das tiefe Gefühl, dass mein Sohn stets bei mir ist.


Sternenkind Hilfe

Die besondere Trauer, um ein Sternenkind
Der Verlust eines Babys, das man nie lebend in den Armen halten durfte, ist unbeschreiblich und extrem schmerzhaft.
Ich bin Mutter geworden, habe aber kein lebendes Baby im Arm.
Paare werden zu Eltern, die eigenen Eltern werden zu Großeltern, Geschwister werden zu Tanten oder Onkel - alle warten sehnsüchtig auf das neue Familienmitglied.
Ein Kind wird still geboren und alles läuft ab, wie bei einer ganz normalen Geburt, auch die Zeit danach: Wochenbett, Milchfluss, Rückbildungskurs für verwaiste Mütter – aber alles ohne ein Baby im Arm halten zu dürfen. Diese Erfahrung prägt zutiefst, ist sehr komplex und ist für Außenstehende oft schwer nachvollziehbar. Diese Trauer erfordert besondere Unterstützung und viel Umsicht und Verständnis.
Die Sehnsucht nach gemeinsamen Erlebnissen, die nie stattfinden werden, und diese ganze Liebe die plötzlich kein Ziel mehr findet, machen den Verlust so unendlich schwer.
Titus schöne und friedliche Erscheinung. Die ersten und letzten Foto´s, die wir Dank der Sternenfotografin haben und die Erinnerungen an die Zeit, mit ihm in meinem Bauch, sind kostbare Schätze, die ich für immer in meinem Herzen tragen werde.

Die Suche nach Unterstützung und der Beginn meiner Idee
In meiner eigenen Trauer fand ich in erster Linie Halt durch meinen Seelenmann Stefan, der nun auch zum Sternenkind-Papa wurde. Der Verlust unseres Kindes hat uns noch mehr zusammengeschweißt und unsere Beziehung noch stärker werden lassen. Weitere Unterstützung habe ich bei den “Verwaisten Eltern” und in Rückbildungskursen & Trauerbegleitungen für verwaiste Mamas oder dem RegenbogenMama2beKurs gefunden.
Der Austausch mit Gleichgesinnten war unglaublich wertvoll für mich – man muss sich nicht erklären, man findet Halt und kann gemeinsam trauern.
Doch als ich für meine Mutter nach ähnlichen Angeboten suchte, fand ich nichts. Sie war, mit ihrer "Doppelten Trauer", völlig allein. Denn ich konnte mich nur bedingt um Sie kümmern, hatte aber gleichzeitig auch Angst um sie, dass sie den Verlust nicht verkraften wird.
Aus dieser Erfahrung heraus entstand die Idee, einen Ort zu schaffen, an dem verwaiste Großeltern und Ihre Familien sich austauschen, Trost finden und gegenseitig unterstützen können. So enstand mein Herzensprojekt: Herzspuren.
Großeltern sind wichtige Stützen in unseren Familien und auch in unserer Gesellschaft. Sie sind da, wenn man sie braucht, sie helfen liebevoll, oft sehr uneigennützig und engagieren sich häufig noch ehrenamtlich. Sie sind die Helfer & Kümmerer.
Lass uns gemeinsam diesen Weg gehen
Ich möchte dir zeigen, dass trotz des unfassbaren Schmerzes und Verlustes Hoffnung existiert. Gemeinsam können wir diesen schweren Weg leichter machen. In meinen Coachings, Workshops und Trauergruppen findest du Raum für deine Gefühle, kannst dich austauschen und neue Kraft schöpfen.
Du bist nicht allein. Lass uns gemeinsam die Herzspuren bewahren, die dein Sternenkind hinterlassen hat, und langsam wieder Licht in dein Leben bringen.